Gedenkveranstaltung auf der Wewelsburg

 

Die Opfer nicht vergessen

Gedenkveranstaltung auf der Wewelsburg

Am Samstag, 18. Februar 2017, fand eine Gedenkveranstaltung in der

Wewelsburg bei Paderborn statt: „Gehörlose Opfer der Zwangssterilisation

und der Euthanasie in der NS-Zeit“. Etwa 360, meist gehörlose Besucher

waren gekommen. Schon eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung waren

fast alle Plätze besetzt. So groß war das Interesse.

Am 14. Juli 1933 wurde das „Gesetz zur Verhütung erbkranken

Nachwuchses“ erlassen. Am 1. Januar 1934 trat es in Kraft. In den folgenden

Jahren wurden über 350.000 Menschen mit körperlichen und geistigen

Einschränkungen zwangssterilisiert. Mehr als 300.000 Menschen wurden als

„erbkrank“ bezeichnet und ab 1939 in den Tötungsanstalten ermordet. Der

Verdacht genügte, um die Betroffenen in eine Anstalt einzuweisen. Der

Großteil der Menschen in den Anstalten aber war gar nicht erbkrank. Auch

Gehörlose waren von dem Gesetz betroffen und wurden zur Sterilisation

gezwungen. Sie durften keinem Menschen von der Sterilisation erzählen.

Jahrzehntelang kämpften sie um eine Entschädigung. Erst nach 1980 wurden Entschädigungszahlungen bewilligt. An diesem Nachmittag wurde an die

gehörlosen Opfer der Zwangssterilisierung und der Euthanasie in der NSZeit

erinnert.

Spannend….hm?!

 

Nun stellte Elisabeth Brockmann ihr Buch „Euthanasie und

Zwangssterilisation zwischen 1933 und 1945“ vor. Zusammen mit Franz

Hennig suchte sie nach schriftlichen Belegen für die Zwangssterilisierung

von Gehörlosen in der Region. Einige Opfer besuchten früher die

„Provinzial-Taubstummenanstalt“ in Büren. Diese liegt nicht weit von der

Wewelsburg entfernt. Noch heute schämen sich viele Opfer für das, was man

ihnen damals antat.

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ISBN: 978-3-7431-4099-8    Taschenbuch 6,00€